Kommunikation – Information – Kooperation - Koordinierung
Zu den Beschäftigten im Gemeinsamen Lagezentrum See (GLZ-See) gehören gemäß § 4 der Verwaltungsvereinbarung über das Maritime Sicherheitszentrum folgende Aufgaben:
- Umfassende und unverzügliche Bereitstellung relevanter Daten und Informationen,
- Erstellung gemeinsamer Lagebilder,
- Gemeinsame Bewertung der Lage,
- Gegenseitige Beratung und Unterstützung,
- Logistische Unterstützung der Vollzugs- und Einsatzkräfte,
- Sicherstellung eines effektiven Einsatzes verfügbarer personeller und sächlicher Ressourcen der Partner durch optimale Einsatzkoordinierung,
- Zusammenarbeit mit den Lagezentren anderer Behörden und Stellen sowie
- Mitwirkung bei der Vorbereitung sowie Durchführung und Auswertung gemeinsamer Übungen
Durch die räumliche Zusammenführung aller maritimen Kräfte im GLZ-See ist ein intensiver Informationsaustausch sichergestellt. Hier gehen die für maritime Sicherheit erforderliche Informationen unterschiedlicher Dienststellen ein, werden innerhalb eines permanenten Lagebildes bewertet und an zuständige Stellen übermittelt. Einsatzmaßnahmen können von dort eingeleitet werden.
Die Leitung von Einsatzmaßnahmen sowohl im Alltagsbetrieb als auch bei besonderen Lagen obliegt der jeweils örtlich und sachlich zuständigen Behörde.
Kernaufgaben des Kommunikations- und Kooperationsnetzwerkes MSZ |
Quelle: Erik Krüger, Bundespolizei, Zoll
Integrierte Seeraumüberwachung
Zu den wesentlichen Aufgaben der Partner im MSZ gehört die Seeraumüberwachung im Bereich Nord- und Ostsee. Seeraumüberwachung erfolgt durch eigene Einsatzfahrzeuge der Partner auf See und aus der Luft, Meldungen aus der Schifffahrt (zum Beispiel von Lotsen) und aus den Verkehrszentralen als zentrale Ansprechstellen der Schifffahrt (Radar, AIS, Funk).
Darstellung der Maritimen Verkehrstechnik in dem Gebiet von Nord- und Ostsee
Quelle: Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung
Das Automatische Schiffsidentifikations-System
Das Automatische Schiffsidentifikationssystem (AIS) ist ein Funksystem, welches den Austausch von Navigationsdaten wie Bestimmungshafen, geplante Ankunftszeit sowie anderer statistischer Daten wie Schiffsname, Schiffstyp, und Abmessungen des Schiffes ermöglicht. Die Ausstattung von einem AIS-Bordgerät auf Schiffen in der internationalen Fahrt ist verpflichtend, Sportboote hingegen gehören zu den nicht ausrüstungspflichtigen Schiffen. Die Daten eines AIS-Gerätes werden sowohl von anderen Schiffen empfangen, werden aber auch an die AIS-Ladestationen der WSV gesendet. Die AIS- und Radardaten werden an die Verkehrszentralen übertragen und dort auf elektronischen Seekarten visualisiert.
Visuelle Lagekarte des webbasierten Systems SEG (SafeSeaNet Ecosystem Graphical User Interface) der Europäischen Agentur für Sicherheit im Seeverkehr; Legende: abgebildete Schiffstypen: grün = Güterschiffe, blau = Passagierschiffe, rot = Tankerschiffe, türkis = Schlepper, orange = Fischkutter, grau = unbekannt |
Quelle: EMSA
Einsatzfahrzeuge
Seeraumüberwachung durch Einsatzfahrzeuge der Netzwerk-Partner, Beispiele:
Kontroll- und Streifenboot BP 65 "Rhön 2" |
Quelle: Bundespolizei
Zollboot "Glückstadt" |
Quelle: Zoll
Fischereischutzschiff "Seefalke" |
Quelle: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
Mehrzweckschiff "Neuwerk" |
Quelle: Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung
Innenansicht aus dem Cockpit des "Sea King" Hubschraubers |
Quelle: Bundeswehr
Küstenstreifenboot WS2 "Bürgermeister Weichmann" |
Quelle: Wasserschutzpolizei Hamburg
Schadstoffüberwachungsflugzeug "Do 228" des Havariekommandos |
Quelle: Bundeswehr
Lagebild
Für alle Partner werden relevante Daten und Informationen von den Einsatzmitteln und aus den Dienststellen im GLZ-See in einem Lagebild dargestellt. Hierzu gehören:
- Einsatzgebiet
- Verkehrslage
- Einsatzkräfte
- Einsatzmittel
- Position der Einsatzmittel
- Einsatzwert der Einsatzmittel
- Wetter- und Tidesituation
- Nautische Warnnachrichten
- besondere Vorkommnisse
Ereignismeldung
Auf der Grundlage aller Daten und Informationen erstellt das Havariekommando für das GLZ-See eine tägliche Ereignismeldung. Spezifische Ereignismeldungen einzelner Partner werden unter Berücksichtigung der originären Zuständigkeit und von Datenschutzbelangen zusätzlich erstellt.
Lagebild
Ebenso werden periodisch oder anlassbezogenen Lagebilder erstellt.